Blog - 23. Juni 2025
Aktuelle Zahlen in der E-Mobilität
Der Klimawandel sorgt auch im Bereich der Mobilität für
weitreichende Veränderungen. Eine Studie von Shell zeigt
beispielsweise, dass die Nachfrage nach Elektromobilität
in den letzten zehn Jahren deutlich gestiegen ist,
besonders in Unternehmensflotten. Für die Studie wurden
insgesamt 33.696 Interviews in Europa, den USA und China
geführt.
Deutschlandweit haben 9.397 E-Autofahrer (m/w/d)
teilgenommen. Von den deutschen Befragten nutzen 2.998
Personen ihr Fahrzeug gewerblich. Es wurden außerdem
1.032 Fahrer (m/w/d) von Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotoren in Deutschland befragt. Von ihnen
nutzen 277 das Auto gewerblich.
Die Studie zeigt, dass sich die Anschaffung für E-Autos
besonders auch für Unternehmensflotten lohnen könnte und
geht auf die Gründe ein. Gleichzeitig weist sie aber
auch auf bestehende Unzufriedenheiten gegenüber der
aktuellen Technologie und Leistung der E-Fahrzeuge hin,
die weitere Investitionen erfordern.
Was genau bedeutet E-Mobilität eigentlich?
Elektromobilität, kurz auch E-Mobilität beschreibt den
Einsatz beziehungsweise die Nutzung von Fahrzeugen, die
teilweise oder vollständig mit einem Elektromotor
angetrieben werden. Darunter fallen also einerseits
Elektroautos, E-Busse, E-Lkw oder Elektromotorräder,
andererseits aber auch E-Bikes oder Pedelecs. Wird über
die Entwicklung der E-Mobilität gesprochen, sind jedoch
in der Regel hauptsächlich Elektroautos gemeint.
Im Fokus des öffentlichen Diskurses stehen diese
erst seit ein paar Jahren. Das Konzept gibt es
jedoch schon weitaus länger. Die ersten
Fahrzeuge, die per Batterie oder mit
Elektromotoren angetrieben wurden, entwickelte
der Schotte Robert Anderson bereits in den
1830er Jahren.
Dabei handelte es sich um ein Gefährt, dass
immerhin eine Geschwindigkeit von 12 Kilometer
pro Stunde erreichte.
Für das Fahrzeug verwendete Anderson eine
Einwegbatterie, die allerdings noch mit Rohöl
betrieben wurde.
Der Begriff „Auto“ wurde dafür damals jedoch
noch nicht verwendet. Das erste Elektroauto der
Welt wurde offiziell 1888 vom deutschen
Unternehmer Andreas Flocken entwickelt. Die
maximale Geschwindigkeit des ersten vierrädrigen
Elektrowagens der Welt betrug 15 Kilometer pro
Stunde und es besaß eine Reichweite von
schätzungsweise 30 Kilometern.
Seitdem hat sich viel getan. Obwohl Elektroautos im
frühen 20. Jahrhundert noch beliebt waren, wurden sie
von Verbrennungsmotoren zunehmend verdrängt. Erst in den
letzten Jahrzenten erlebte die Technologie eine
Renaissance. Ein nennenswerter technischer Fortschritt,
neue Entwicklungen in der Forschung und Investitionen in
die E-Mobilität machten sie wirtschaftlich und für
Verbraucher (m/w/d) und Unternehmen zu einer echten
Alternative.
Nicht zuletzt aufgrund des Klimawandels und der
steigenden medialen und vor allem politischen
Aufmerksamkeit dem Thema gegenüber ist die Nachfrage
nach Elektroautos stark gestiegen.
Wie steht es aktuell um die E-Mobilität?
Aktuell gibt es in Deutschland rund 1,65 Millionen
Elektroautos, oder besser gesagt: Pkw, die
ausschließlich mit einer elektrischen Energiequelle
angetrieben werden, kurz BEV. Im Jahr 2014 waren nur
8.522 der Neuzulassungen Elektroautos, das entspricht
0,3 Prozent der damaligen Neuzulassungen.
Im direkten Vergleich dazu wurden 2023 524.219 BEV neu
zugelassen. Insgesamt wurden in dem Jahr 2.844.609 Pkw
neu zugelassen. Das entspricht etwa 18 Prozent und ist
somit eine signifikante Steigung seit 2014.
Die E-Mobilität erfreut sich also insgesamt wachsender
Akzeptanz. Dennoch hat sich das Wachstum etwas
verlangsamt. Im Jahr 2024 kam es zuletzt verglichen mit
dem Vorjahr zu einem Rückgang von 27 Prozent bei den
Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland. Somit lag die
Zahl der neuzugelassenen E-Autos 2024 bei etwa 380.600,
was einem Anteil von 13,5 Prozent der gesamten
Neuzulassungen in dem Jahr entspricht. Die staatliche
Förderung, die Ende 2023 unerwartet beendet wurde, wird
als einer der Hauptgründe für den Rückgang bewertet, da
die Nachfrage daraufhin deutlich einbrach. Im April 2025
sind die Neuzulassungen der E-Autos jedoch plötzlich
wieder deutlich angestiegen. Ein ausschlaggebender Grund
sind laut dem ADAC vermutlich die steigenden Rabatte,
von denen gewerbliche Halter profitieren.
Im April 2025 wurden 45.535 Elektroautos neu zugelassen,
was 18,8 Prozent der gesamten Neuzulassungen entspricht.
Außerdem gab es bei Hybridfahrzeugen 67.379
Neuzulassungen, ein Anteil von 27,8 Prozent, und bei
Plug-in-Hybriden 24.317 Neuzulassungen und somit 10,5
Prozent entspricht.
E-Autos nutzen für das Klima
Elektroautos sind also derzeit gefragt. In Zeiten des
Klimawandels sind sie eine Schlüsseltechnologie für
klimafreundliche Mobilität, vor allem dann, wenn der zum
Antrieb benötigte Strom regenerativ erzeugt wurde.
Insgesamt sind die Treibhausgasemissionen zwischen 1990
und 2023 um 46 Prozent gesunken, jedoch nicht im
Verkehrssektor. Dort stieg der Anteil sogar von 13
Prozent auf 22 Prozent. 98 Prozent der Emissionen im
Verkehrssektor entstehen durch den Straßenverkehr. Daher
sehen viele Menschen in umweltfreundlicheren
Alternativen eine Lösung.
Das Umweltbundesamt (UBA) hat bei einer Studie
herausgefunden
, dass Elektroautos, die im Jahr 2020 zugelassen sind,
etwa 40 Prozent klimafreundlicher sind als Pkw mit
Verbrennungsmotoren. Sollte die erneuerbare
Stromerzeugung zeitnah ausgebaut werden, würden
Elektroautos bis 2030 rund 55 Prozent klimafreundlicher
werden, schätzt das UBA.
Wichtig für die Bewertung der Klimabilanz sei jedoch
auch, die CO2-Emissionen und Schadstoffe bei der
Stromproduktion mit einzuberechnen. Tatsächlich sind die
Abgase, die bei der Produktion, also zu Beginn des
Lebenszyklus eines Automobils ausgestoßen werden, nicht
gering. Trotzdem wiegt der geringere CO2-Ausstoß beim
Betrieb des Elektroautos diese anfänglichen Abgase nach
einer gewissen Laufzeit wieder auf. Aktuell sind E-Autos
nach drei bis vier Jahren besser für die Umwelt als
herkömmliche Fahrzeug, so der ADAC.
Grundsätzlich gelte: Je umweltfreundlicher der Strom
hergestellt wird, desto klimafreundlicher ist das
E-Auto.
Weitere Veränderungen sind notwendig
Dennoch sind Veränderungen notwendig, um E-Mobilität
auch in Zukunft voranzubringen. Beispielsweise gab ein
Großteil der Nutzer (m/w/d) von E-Autos, die für die
Shell-Studie befragt wurden, an, …
… dass das öffentliche Ladenetz ausgebaut werden
müsse.
-
Das bietet E-Fahrern (m/w/d) mehr Auswahl und mehr
Flexibilität.
-
Auch für die Wartezeiten während des Ladens soll es
mehr Auswahl geben.
- Es können weitere Strecken gefahren werden.
… der Ladevorgang vereinheitlicht und vereinfacht
werden müsse.
-
Über die Hälfte der Befragten sind unzufrieden mit
den verschiedenen Apps.
-
Eine einzelne, einheitliche App würde das System
erleichtern.
Die Forschungen und Entwicklungen dahingehend werden
etwa durch ein Maßnahmenpaket der Bundesregierung
unterstützt. Zudem gibt es eine Kaufprämie für Kaufende.
Gesetzeslage in Deutschland in Bezug auf E-Autos
Wer fährt E-Autos?
Zwischen Privatpersonen und Unternehmen besteht in
Deutschland ein großer Unterschied darin, wer E-Autos
nutzt. Im letzten Jahr fuhren nur 0,9 Prozent der
Privatpersonen ein E-Auto. Im Vergleich dazu waren
immerhin 7 Prozent der Autos in den Fuhrparks der
Unternehmen E-Autos. Auch bei den Hybridwagen zeigt sich
der Unterschied: Nur 1,4 Prozent der Privatpersonen
führen letztes Jahr einen Hybridwagen, bei den
Unternehmen waren jedoch 8 Prozent Plug-in Hybride.
Unternehmen setzten somit stärker auf E-Mobilität als
private Nutzer. Doch was ist der Grund? Und welche Vor-
und Nachteile haben E-Autos in Ihrem Flottenmanagement?
Grundsätzlich besteht ein genereller, starker Anstieg
von Fahrzeugneuzulassungen bei gewerblichen Haltern.
1990 lag der Anteil von gewerblichen Neuzulassungen an
der Gesamtzahl unter 40 Prozent. 2022 ist es bereits ein
Anteil von mehr als zwei Dritteln. Dabei muss jedoch
beachtet werden, dass gewerblich zugelassene Autos in
vielen Fällen nur für wenige Jahre von einem Unternehmen
genutzt werden und anschließend dem Gebrauchtwagenmarkt
zugeführt werden.
Dennoch ist die Jahreslaufleistung von Dienstwagen in
der Regel höher als die von Privatfahrzeugen.
Eine Studie des Instituts für angewandte Ökologie
zeigt, dass Privatautos circa 12.400 km pro Jahr
gefahren werden, während Firmenwagen mehr als das
Doppelte, etwa 30.000 km, pro Jahr zurücklegen. Somit
sind gewerbliche Fahrer (m/w/d) ein wichtiger Teil des
Markts.
3 Gründe, warum sich E-Mobilität im Fuhrpark für
Unternehmen lohnt:
1 - Nachhaltigkeit und Image
Elektroautos sind, wie bereits erwähnt, eine durchaus
umweltfreundliche Alternative zu Fahrzeugen mit
Verbrennungsmotoren. Unternehmen, die in ihrem Fuhrpark
verstärkt auf E-Mobilität setzen, können so ihren
ökologischen Fußabdruck und die CO2-Belastung deutlich
reduzieren. Das ist nicht nur ein großer Vorteil für den
Planeten, sondern auch für das Image Ihres Unternehmens.
Hat ein Unternehmen viele Elektrofahrzeuge in der Flotte
und leistet so einen Beitrag zum Klimaschutz, kann es
dies für Kunden (m/w/d) attraktiver machen.
2 – Steuerliche Förderungen – E-Auto Firmenwagen
Förderung 204
Unternehmen können seit Juli 2024 Dienstwagen, die neu
zugelassen werden, emissionsfrei und komplett elektrisch
sind, steuerlich geltend machen. Dazu gibt es eine bis
Dezember 2028 befristete Neuregelung, die die Liquidität
Ihres Unternehmens steigern könnte. Mit dieser Regelung
können Sie eine neue Sonderabschreibung in Anspruch
nehmen. Dadurch können Sie die Investitionskosten über
einen Zeitraum von sechs Jahren abschreiben. Der
Abschreibungssatz im ersten Jahr beginnt mit 40 Prozent.
3 – Die THG-Quote
[THG: Treibhausminderungsquote]
Diese Quote wurde von der Bundesregierung festgelegt.
Das Ziel: den Verkehrssektor klimafreundlicher machen,
indem weniger schädliche Emissionen ausgestoßen werden.
Die THG- Quote verpflichtet Mineralölunternehmen, einen
bestimmten Anteil an CO2 Emissionen.
Die THG-Quote verpflichtet Konzerne, die für eine hohe
Menge an Treibhausgasen sorgen, etwa weil sie fossile
Kraftstoffe verkaufen, dazu, diese Emissionen zu
kompensieren. Das können sie tun, indem sie sogenannte
Emissionszertifikate kaufen. Diese Emissionszertifikate
können sie anderen Unternehmen, die z. B. emissionsfreie
oder -arme Kraftstoffe anbieten, abkaufen. Unternehmen,
die viel CO2 ausstoßen, können die Emissionen also durch
den Kauf solcher Zertifikate kompensieren.
Im Rahmen der THG-Quote wurde auch die sogenannte
THG-Prämie eingeführt, die seit 2022 auch privaten und
gewerblichen Haltern vollelektrischer E-Fahrzeuge oder
öffentlichen Schnelladesäulen erlaubt, diese Zertifikate
verkaufen. Eine solche Prämie lässt sich einmal pro
Kalenderjahr beantragen, sowohl bei privaten Haltern als
auch bei Unternehmen. Unternehmen können die Prämie für
jedes E-Fahrzeug im Fuhrpark beantragen. Je nach Anzahl
der E-Autos bringt auch dies einen wirtschaftlichen
Vorteil mit sich. Es gibt spezielle Dienstleister, über
die diese Zertifikate beantragt und verkauft werden.
Lange Zeit war die Reichweite ein großer Kritikpunkt
– nun ist das Vertrauen gestiegen
Oftmals wurde die geringere Reichweite als ein
Gegenargument für Elektroautos genannt. Im Vergleich zu
herkömmlichen Verbrennungsmotoren müssten E-Auto-Fahrer
(m/w/d) bei langen Strecken öfter Pausen machen. Dazu
wurde oft kritisiert, dass es noch nicht ausreichend
öffentliche Ladestationen gebe und diese nicht schnell
genug laden würden.
Ein Blick zurück auf eine Shell-Studie von 2024 zeigt
nun: Die Angst vor einer zu geringen Reichweite ist bei
den Besitzern (m/w/d) von E-Autos zurückgegangen. Das
sei nicht zuletzt auf die immer positivere Ladeerfahrung
und die steigende Anzahl an Ladepunkten zurückzuführen.
Alle Faktoren auf einen Blick:
- E-Autos sind nachhaltig
- E-Autos sind wirtschaftlich
- Finanzieller Zusatz dank der THG-Quote
Wie Arbeitgeber die E-Mobilität ankurbeln können
Wichtig ist nicht nur, dass es sich für den Arbeitgeber
lohnt, Elektroautos im Fuhrpark zu stellen. Auch müssen
sie weiterhin bei den Mitarbeitenden gut ankommen. Dafür
mangelt es oftmals an Aufklärung. Nur 9 Prozent der
Arbeitgeber in Deutschland bieten Schulungen an, die die
Nutzung von E-Ladestationen erklären oder geben
detaillierte Anleitungen zum Umgang mit
Elektrofahrzeugen.
Dabei wäre es sowohl für Arbeitnehmer als auch
Arbeitgeber von Vorteil, wenn alle Beteiligten
ausreichend informiert sind.
Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie hier:
Studien
Statistiken
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