Blog - 11. November 2025
Warum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz wichtig ist
Wer auf Gesundheit am Arbeitsplatz achtet, tut sich selbst und dem Team etwas Gutes. Unsere Checkliste zeigt ein paar hilfreiche Punkte, worauf es ankommt, um Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden zu steigern.
Regelmäßige Unterweisungen sind ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitsschutzes. Arbeitgeber müssen sicherstellen, dass ihre Mitarbeitenden über allgemeine Sicherheits- und Gesundheitsrisiken informiert sind, die aus ihrer Tätigkeit resultieren. Um diesen Risiken vorzubeugen, sollten Maßnahmen wie die ergonomische Einrichtung von Arbeitsplätzen, Stressprävention, Unfallvermeidung und der richtige Einsatz persönlicher Schutzausrüstung umgesetzt werden. Die rechtlichen Vorgaben stammen aus dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG), dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und den Richtlinien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).
Laut dem Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) sind Arbeitgeber verpflichtet, Gefährdungen systematisch zu ermitteln und geeignete Schutzmaßnahmen umzusetzen.
Diese Maßnahmen können umfassen:
- Technische Maßnahmen: z. B. sichere Maschinen, Schutzvorrichtungen oder ergonomische Arbeitsmittel.
- Organisatorische Maßnahmen: z. B. Arbeitszeitregelungen, Pausenpläne oder Schulungen.
- Persönliche Maßnahmen: z. B. Bereitstellen und Tragen persönlicher Schutzausrüstung (PSA).
Arbeitgeber müssen die erforderliche PSA zur Verfügung stellen, und die Mitarbeitenden sind verpflichtet, diese ordnungsgemäß zu nutzen und die festgelegten Schutzmaßnahmen einzuhalten. Mitarbeitende sind wiederum verpflichtet, die Schutzmaßnahmen einzuhalten, Schutzkleidung zu tragen und an Unterweisungen teilzunehmen. Die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen ist entscheidend, um die Zahl von Arbeitsunfällen zu senken. Aktuelle Statistiken zeigen, dass in Deutschland jährlich über 700.000 Arbeitsunfälle gemeldet werden, wobei die Bauwirtschaft mit 44,55 Unfällen je 1.000 Vollarbeiter besonders betroffen ist.
Grundlagen: Gefährdungsbeurteilung und Unterweisungen
Die wichtigste Grundlage für den Gesundheitsschutz bildet die Gefährdungsbeurteilung. Dabei werden Arbeitsplätze, Arbeitsmittel, Arbeitsprozesse und mögliche Belastungen im Unternehmen analysiert. Ziel ist es, Risiken zu erkennen, zu bewerten und passende Maßnahmen abzuleiten. Auf dieser Grundlage wird außerdem entschieden, welche Unterweisungen für welche Mitarbeitenden relevant sind.
Unterweisungen vermitteln das notwendige Wissen und die Handlungskompetenzen, damit Mitarbeitende sicher arbeiten können. Sie sind Pflicht und müssen in der Regel jährlich durchgeführt werden. Auch bei Neueinstellungen, veränderten Aufgaben oder neuen Arbeitsmitteln sind Unterweisungen erforderlich. Die DGUV empfiehlt, Unterweisungen praxisnah und verständlich zu gestalten, damit die Inhalte im Alltag direkt angewendet werden können. Auf Basis von Gefährdungsbeurteilung und Unterweisungen lassen sich anschließend die wichtigsten Aspekte des Gesundheitsschutzes gezielt gestalten – von Ergonomie über Pausen bis hin zu psychischer Gesundheit.
Wichtige Aspekte des Gesundheitsschutzes
Ergonomie
Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze reduzieren körperliche Belastungen und beugen langfristigen Beschwerden vor. Dazu gehören richtig eingestellte Bürostühle, Tische, Monitore sowie eine aufrechte Sitzhaltung.
Pausen und Bewegung
Regelmäßige Pausen sind keine störende Unterbrechung, sondern ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitsschutzes. Sie ermöglichen Erholung, reduzieren Stress und fördern die Konzentration. Kleine Pausen helfen, Verspannungen und Ermüdung zu vermeiden. Selbst kurze Bewegungseinheiten, wie Dehnübungen oder kurze Spaziergänge, steigern die Durchblutung, lockern die Muskulatur und tragen zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen bei.
Mentale Gesundheit
Die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden ist genauso wichtig wie die körperliche. Stress, Überlastung und fehlende Erholung können zu Burnout, Leistungsabfall oder Krankheit führen. Betriebe können hier unterstützen, indem sie Angebote zur Stressbewältigung, Coachings oder Achtsamkeitstrainings bereitstellen und über Work-Life-Balance informieren.
Sicherheit am Arbeitsplatz
Ein sicherer Arbeitsplatz umfasst klare Strukturen, sichere Maschinen und Arbeitsmittel sowie die Beseitigung von Gefahrenquellen wie Stolperfallen oder offenliegenden Kabeln. Fluchtwege, Treppengeländer und Notausgänge müssen jederzeit frei und gut zugänglich sein. Regelmäßige Kontrollen und Schulungen können dabei helfen, diese Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Die richtige persönliche Schutzausrüstung reduziert Unfallrisiken erheblich. Sie umfasst je nach Tätigkeit Helme, Handschuhe, Schutzbrillen, Sicherheitsschuhe oder Warnwesten. Wichtig ist nicht nur die Bereitstellung, sondern auch die Schulung der Mitarbeitenden in der richtigen Anwendung und Pflege der PSA.
Arbeitsmittel und Gefährdungsbeurteilung
Regelmäßige Prüfungen und Wartungen von Maschinen und Arbeitsmitteln helfen Arbeitgebern, Gefahren frühzeitig zu erkennen. Sie dokumentieren Risiken und setzen gezielt Schutzmaßnahmen um, sodass alle Vorgaben eingehalten werden und der Gesundheitsschutz stetig verbessert wird.
Ihre Checkliste für den Alltag
Ergonomie
- Sind Stühle, Tische und Monitore richtig eingestellt?
- Achten Sie auf eine aufrechte Sitzhaltung?
Pausen und Bewegung
- Nutzen Sie kurze Pausen, um Körper und Augen zu entlasten?
- Stehen kleine Spaziergänge oder Dehnübungen auf dem Tagesplan?
Mentale Gesundheit
- Gibt es Angebote zur Stressbewältigung, wie Achtsamkeitsübungen oder Coachings?
- Werden Sie über Möglichkeiten zur Work-Life-Balance informiert?
Sicherheit am Arbeitsplatz
- Sind Kabel gesichert und Stolperfallen beseitigt?
- Bleiben Fluchtwege, Treppengeländer und Notausgänge frei und gut zugänglich?
Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
- Tragen Sie die für Ihre Tätigkeit vorgeschriebene Schutzkleidung?
- Prüfen Sie regelmäßig, ob die PSA in gutem Zustand ist und korrekt verwendet wird?
Arbeitsmittel und Gefährdungsbeurteilung
- Sind Maschinen und Arbeitsmittel sicher und funktionsfähig?
- Wurden Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt und dokumentiert?
Ein wirksamer Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz gelingt nur durch die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Führungskräfte, Geschäftsführung und Mitarbeitende tragen gleichermaßen Verantwortung für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen. Regelmäßige Schulungen, praxisnahe Unterweisungen, ergonomische Arbeitsplätze, ausreichend Pausen, Bewegungseinheiten und gezielte Angebote zur mentalen Gesundheit bilden die Grundlage. Mit dieser Checkliste behalten Sie die wichtigsten Aspekte im Blick, erkennen Handlungsbedarf frühzeitig und fördern ein sicheres, gesundes und motivierendes Arbeitsumfeld. Wer Gesundheit aktiv fördert, verhindert Arbeitsunfälle, reduziert krankheitsbedingte Ausfälle und steigert die Motivation sowie die Zufriedenheit im Team. Gleichzeitig stärken Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit, weil gesunde und zufriedene Mitarbeitende produktiver, belastbarer und langfristig engagierter sind.